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Numerus Clausus (NC) für das Tourismus Studium

Von vielen gefürchtet: der Numerus Clausus. Allerdings gibt es viele Irrtümer und Gerüchte, die sich um den NC ranken. Mit diesem Artikel wollen wir Licht ins Dunkel bringen und dir verraten, wie hoch der NC bei Tourismus-Studiengängen liegt.

Was ist ein Numerus Clausus (NC)?

Der Numerus Clausus bezeichnet ein Auswahlverfahren staatlicher Hochschulen, das angewandt wird, wenn mehr Bewerbungen vorliegen, als Studienplätze zur Verfügung stehen.

→ NC nicht gleich Abschlussnote!

Dabei darfst du den NC nicht mit der Abschlussnote des Abiturzeugnisses verwechseln. Es wird zwar häufig ein Großteil der Studienplätze an die Bewerber mit dem besten Schnitt vergeben, ein Teil der Studienplätze geht aber auch an diejenigen mit einer hohen Anzahl an Wartesemestern. Des Weiteren können noch ganz andere Faktoren eine Rolle spielen: Die Noten in Leistungskursen, Englischkenntnisse oder weitere Zertifikate werden von manchen Hochschulen ebenfalls gewichtet und können zum Studienplatz verhelfen.

Erklärvideo: Der NC

Was ist ein NC? Dieses Video erklärt dir einfach und anschaulich, wie ein NC zustande kommt.

Beispiele: Wie hoch ist der NC bei Tourismus-Studiengängen?

Damit du dir einen Überblick über die Höhe des NC der letzten Semester machen kannst, haben wir bei den einzelnen Hochschulen recherchiert, wie hoch der NC lag.

HochschuleStudiengangNoteWartesemesterStand
Fachhochschule DresdenTourismus & Event Managementkein NCWS 2023/24
Fachhochschule WestküsteInternational Tourism Managementkeine aktuellen AngabenWS 2023/24
Hochschule BremerhavenCruise Tourism ManagementzulassungsfreiWS 2023/24
Hochschule KemptenTourismusmanagementzulassungsfreiWS 2023/24
Hochschule MünchenTourismus-Management3,2WS 2023/24
Hochschule Rhein-WaalNachhaltiger Tourismusalle Bewerber/innen zugelassenWS 2023/24
Hochschule StralsundLeisure and Tourism Management1,9WS 2023/24
Jade HochschuleTourismusmanagementzulassungsfreiWS 2023/24
Ostfalia HochschuleTourismusmanagementalle Bewerber/innen zugelassenWS 2023/244

Anhand der Tabelle kannst du abschätzen, ob du mit deinem aktuellen Notendurchschnitt eine Chance auf einen Tourismus-Studienplatz hast. Allerdings kann man sich auf diese Zahlen nicht ganz verlassen, denn der NC wird jedes Jahr aufs Neue bestimmt. Wenn im letzten Jahr einen NC von 2,0 für die Immatrikulation gereicht hat, kann der Numerus Clausus im nächsten Jahr auch bei 1,7 liegen, wenn es sehr viele gute Bewerber gibt oder bei 2,4, wenn es weniger oder schlechtere Bewerber gibt.

Private Hochschulen haben übrigens eigene Auswahlverfahren, einen NC gibt es hier nicht. Doch auch hier können sich gute Noten positiv im Bewerbungsverfahren auswirken.

Mehr zum Bewerbungsverfahren

NC-Verfahren im Überblick

Note und Wartesemester

Die Verteilung der Tourismus-Studienplätze nach Noten und Wartesemestern ist die einfachste Form. Das Verhältnis legt die Hochschule fest: 90 zu 10, 80 zu 20 oder 60 zu 40 – alles ist möglich!

Noten in Einzelfächern

Gute Noten in den Leistungsfächern (Mathe, Deutsch, Englisch) werden häufig mehrfach gewertet, weil diese für das Studium besonders wichtig sind. Es ist also nicht so tragisch, in Kunst, Religion oder Biologie mal eine schlechte Note zu haben.

Punktesystem

Statt nur auf die Note zu gucken, können auch Punkte auf andere Kriterien verteilt werden:

  • für die Durchschnittsnote
  • für die Noten in Mathe, Deutsch und bestbenotete Fremdsprache
  • für eine Berufsausbildung in der Tourismusbranche oder im kaufmännischen Bereich
  • für Zertifikate über kaufmännische Kurse
  • für interkulturelle Erfahrungen im Ausland, die dem Studium förderlich sind

Aus der Gesamtpunktzahl ergibt sich wiederum ein Ranking unter den Bewerbern.

Reform des Auswahlverfahrens in NRW

Nicht nur im Studiengang Medizin ist in fast allen Bundesländern zum Sommersemester 2022 das Auswahlverfahren reformiert worden, sodass nun Wartesemester kein eigenes Auswahlkriterium mehr sind. Auch in den örtlichen Zulassungsverfahren der einzelnen Unis in Nordrhein-Westfalen – das Bundesland mit den meisten Studis, deshalb finden wir das besonders erwähnenswert – erhalten Wartesemester ab dem Sommersemester 2021 weniger Gewicht, denn in NRW gibt es keine explizite “Wartezeitquote” mehr. Stattdessen können die Unis in NRW zwei Hauptquoten nutzen:

  • zu 20 % die Abiturbestenquote und
  • zu 80% das Auswahlverfahren der Hochschule (AdH)

Wichtiger Punkt also hier für dich, falls du Wartesemester sammelst: Auch bei örtlichen Zulassungsverfahren werden in NRW ab jetzt "nur” noch maximal sieben Wartesemester berücksichtigt. Das entsprechende Hochschulzulassungsgesetz NRW wurde bereits 2019 geändert. Hier findest du die reformierte Fassung des Gesetzes.

Falls du dir Gedanken um deine Durchschnittsnote oder Leistungen in einzelnen Fächern machst und dich (noch) besser vorbereiten möchtest, findest du auf dem Portal ErsteNachhilfe* Nachhilfelehrer/innen für (fast) alle Fächer.

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Ein Beispiel:

Der Bachelor Tourismusmanagement der Hochschule XY erhält für das kommende Semester 100 Bewerbungen. Allerdings stehen nur 50 Plätze zur Verfügung. Diese sollen zu 80 Prozent (40 Plätze) an die Bewerber mit den besten Noten gehen und zu 20 Prozent (10 Plätze) an die Bewerber mit der längsten Wartezeit.

Die ersten 40 Plätze gehen also an die mit den besten Noten. Die Person auf dem 40. Platz hat einen Schnitt von 2,2. Also liegt der NC in diesem Semester bei 2,2. Haben mehrere Bewerber einen Schnitt von 2,2 wird gelost, wer einen Platz erhält. Man kann den Studienplatz also auch knapp verfehlen. Allerdings landet man in dem Fall schnell auf einer Warteliste und kann nachrücken, wenn andere Bewerber den Studienplatz nicht annehmen.

Die letzten 10 Plätze gehen an die mit der längsten Wartezeit. (Gerechnet werden alle Semester, an denen die Bewerber nach dem Schulabschluss nicht an einer Hochschule eingeschrieben waren. Dabei ist es völlig egal, was man nach der Schule gemacht hat, also ob man gejobbt hat, gereist ist oder eine Ausbildung gemacht hat.) Die Person auf dem 10. Platz hat drei Wartesemester. Alle, die weniger Wartesemester haben, können einen Studienplatz also nur (wie bei den Noten) über ein Los- bzw. Nachrückverfahren ergattern.

Die vier häufigsten Irrtümer rund um den NC

Wie angesprochen, gibt es zahlreiche falsche Informationen, die durch die verschiedenen Internetforen geistern oder von Freunden erzählt werden. Grund ist oft, dass sich die entsprechenden Personen nicht richtig mit dem Thema beschäftigt haben und daher "Halbwissen" weitergeben. Damit du nicht dazu gehörst, gibt es hier eine Liste der vier häufigsten Irrtümer.

Eine Zulassung erfolgt nur über den NC / die Abinote

Sicherlich ist die Abi-Durchschnittsnote das wichtigste Kriterium, wenn es darum geht, ein Tourismus Studium mit begrenzten Studienplätzen aufzunehmen. Allerdings kommen bei der Auswahl auch noch andere Kriterien wie z.B. eine Behindertenquote oder eine Quote für Bewerber mit Wartesemestern zum Tragen.

Wartesemester verbessern den NC

Dieses Gerücht gibt es auch schon lange. Viele Studieninteressenten denken, dass sich ihr NC verbessert, wenn sie Wartesemester einlegen. Für jedes Semester sinkt der eigene NC um 0,1 Punkte, lautet die allgemeine Meinung. Das stimmt so nicht – so gehen nur ein paar Hochschulen vor, aber nicht alle! Wartesemester nützen dir ggf. trotzdem: Ein bestimmter Teil der Studienplätze (meist 15 - 20 %) wird für Bewerber mit den meisten Wartesemestern reserviert. Und je höher die Anzahl deiner Wartesemester ist, desto weiter oben stehst du auf der Liste und desto größer sind die Chancen, den ersehnten Studienplatz auch zu bekommen.

Die Hochschule legt den NC frühzeitig fest

Erstens, wird der Numerus Clausus nie “festgelegt”, da die Höhe sich durch die Menge und Qualität der eingereichten Bewerbungen generiert. Zweitens, geht erst daraus hervor, wie hoch der NC ist. Daher ist die Frage "Welchen NC hat Tourismusmanagement an der Hochschule München?" nur begrenzt hilfreich, weil man nur den NC des vergangenen Semesters erfahren kann. Es kann also theoretisch sein, dass der Numerus Clausus in dem Jahr, in dem du dich für das Tourismus Studium an der Hochschule München bewirbst, auf einmal viel höher oder viel niedriger ist.

Jeder Studiengang hat einen NC

Wie alle anderen aufgeführten Irrtümer stimmt auch dieses Gerücht nicht. Es gibt in Deutschland auch zahlreiche Studienfächer, in die man sich ohne weitere Eignungsprüfung direkt einschreiben kann. Wenn du die vorangegangenen Punkte aufmerksam gelesen hast, wirst du jetzt auch wissen, wieso das so ist: Die Studiengänge haben mehr Studienplätze als Bewerber. Es ist also wie eigentlich überall im Leben: Wenn es mehr Interessenten gibt, als Angebote (in diesem Fall freie Studienplätze) vorhanden sind, dann muss anhand von Kriterien bestimmt werden, wer das Angebot nutzen darf. Und dann kommt wieder der Numerus Clausus ins Spiel.

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