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Uni, FH oder Akademie – Wo soll ich Tourismus studieren?

Studienwahl leicht gemacht: Wir sagen dir, ob eine Universität oder eine Fachhochschule besser für dich ist und in welchen Fällen man Tourismus an einer Akademie studieren kann.

Eins vorab: Ob du Tourismus nun an einer Universität oder an einer Fachhochschule studierst, ob diese nun privat oder staatlich ist – die Abschlüsse Bachelor und Master haben den gleichen Wert!

So unterschiedlich sind Universitäten und Fachhochschulen übrigens gar nicht mehr. 

Folgende Eigenschaften haben Universitäten und Fachhochschulen gemein:

  • zweistufige Studiengänge gemäß "Bologna-Model": Bachelor und Master
  • drei Jahre Studiendauer bis zum Bachelor, dann eineinhalb bis zwei Jahre bis zum Master
  • Bewertung der Studienleistungen nach europäischem Kreditpunktesystem. Dabei entspricht ein ECTS (Credit) einer Studienleistung von ca. 30 Stunden (Selbststudium inkl.)
  • Pflege von internationalen Hochschul-Partnerschaften und Förderung der Mobilität der Studierenden
  • Große Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen (insbesondere Englisch)

Was also unterscheidet diese beiden Hochschulformen voneinander? Darauf wollen wir nun eingehen.

Uni, FH und Akademie
im Vergleich

Tourismus Studium an einer Universität

Die Universität wird als die höchste Bildungseinrichtung bezeichnet. Das hängt damit zusammen, dass den Absolventen von Universitäten meistens die größte Vielfalt an weiteren Wegen, nämlich nicht nur der Master, sondern auch die Promotion, offen steht. Früher konnte man hier nur mit Abitur studieren, das ist heute nicht mehr ganz so streng.

Aber wie läuft so ein Tourismusstudium an einer Universität ab?

Die Studierenden an Unis werden sehr wissenschaftlich ausgebildet, das heißt, sie kommen mit Forschung in Berührung und müssen lernen, wissenschaftlich zu arbeiten. Ihnen wird in den Vorlesungen, Seminaren und Übungen zwar der konkrete Lehrstoff vermittelt, der größte Teil muss sich aber zu Hause im Selbststudium beigebracht werden. Natürlich bedeutet das für die Tourismus-Studierenden an Unis, dass sie viel Engagement und Selbstdisziplin mitbringen müssen, um zu ihrem erfolgreichen Abschluss zu gelangen.

Für ein Tourismus Studium an der Uni ist also Eigenverantwortung angesagt. Dafür locken nach dem (guten) Abschluss hochrangige Stellen in Unternehmen. Alternativ ist der direkte Weg zum Master oder zur Promotion (Doktorarbeit) möglich. Über die persönliche Entwicklung sagt man Uni-Absolventen nach, dass sie sich aufgrund des meist ausgeprägten Konkurrenzkampfes eher zu Einzelkämpfern entwickeln. Zudem sei das Denk- und Urteilsvermögen bei Uni-Absolventen stärker ausgeprägt, ebenso wie die Fähigkeit, selbstständig an Probleme heranzutreten und diese erfolgreich zu lösen.

Dass Uni-Absolventen beim Berufseinstieg mehr als ihre Kollegen von Fachhochschulen verdienen, galt nur früher. Dieser Vorsprung hat sich im Laufe der Zeit relativiert.

Kennzeichnend für ein Tourismus-Studium an einer Universität:

  • Große theoretische Ausrichtung und Grundlagenforschung
  • Meist keine spezifische Berufsausbildung, sondern Erwerb einer allgemeinen Berufsbefähigung für den Tourismussektor
  • Vorlesungen finden oft in großen Gruppen statt
  • Studium ist in der Regel als Vollzeitstudium konzipiert

Tourismus Studium an der Fachhochschule

Viele Abiturienten denken beim Thema Studium meist an eine Universität. Fakt ist jedoch, dass Tourismus-Studiengänge überwiegend von Fachhochschulen angeboten werden. 

Übrigens: In Zukunft wirst du immer öfter über die Bezeichnung "Hochschule" stolpern. Dahinter verbergen sich Fachhochschulen. Warum nennen die sich nicht mehr "Fachhochschule"? Weil durch die Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge die Grenze zwischen FH und Uni unschärfer geworden sind und der Tourismus-Bachelor einer FH jetzt theoretisch mit dem Tourismus-Bachelor der Uni vergleichbar ist. Wenn du also in unserer Datenbank eine "Hochschule XY" findest, ist dies immer eine FH.

Der Unterschied zur Uni

Der größte und bekannteste Unterschied zwischen Universitäten und Fachhochschulen ist sicherlich die Praxisnähe. Während Uni-Studenten vorranging auf eine wissenschaftliche Arbeit vorbereitet werden, ist das Tourismus-Studium an einer Fachhochschule praxisnah und anwendungsorientiert. Studienberater Michael Anziani beschreibt den Unterschied so:

"Während an einer Uni zehn verschiedene Theorien auswendig erlernt werden müssen, lernen die Studierenden an einer FH die drei anerkanntesten Theorien und setzen sie anhand von Fallbeispielen in einen praktischen Zusammenhang." 

Ein anderer Unterschied ist die Studienorganisation: Während an einer Uni der Studienplan meist selbst zusammengestellt werden muss, wird einem an der FH quasi ein Stundenplan vorgesetzt.

Ein großer Vorteil eines (Tourismus-) Studiums an Fachhochschulen ist die überschaubare Gruppengröße. Hier sitzt man in den Vorlesungen nämlich nicht mit hunderten Studierenden in einem Raum, sondern hat meist mit ca. 40 - 80 Mitstudenten Unterricht. Das erleichtert natürlich das Lernen.

Kennzeichnend für ein Tourismus-Studium an einer FH:

  • Angewandte Forschung und hohe Praxisnähe
  • Meist enge Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen aus der Wirtschaft
  • Studium meist in kleinen Gruppen

Tourismus studieren an einer Akademie

Es gibt zwei Arten von Akademien.

Private Akademien

Im Tourismusbereich gibt es viele private Bildungsanbieter wie beispielsweise die EMBA Medienakademie oder die ASCENSO Akademie. Diese Akademien sind nicht als Hochschulen anerkannt und können daher keine akademischen Bachelor- und Master-Abschlüsse vergeben. Daher arbeiten sie mit einer staatlich anerkannten Uni oder FH zusammen und bieten in Kooperation ein akademisches Studium an. Die EMBA und ASCENSO kooperieren beispielsweise mit der Hochschule Mittweida, einer staatlichen Fachhochschule.

Duales Tourismus Studium

Beim Tourismus Studium an einer Berufsakademie handelt es sich um ein duales Studium. Dieses Studienmodell verbindet eine Berufsausbildung bzw. Praxiserfahrung in einem Unternehmen mit einem Bachelorabschluss an der Akademie.

Die Lehrinhalte an einer Berufsakademie könnte man als verkürzte Lehrinhalte einer FH oder Uni sehen, was aber nicht unbedingt ein Manko ist. Es wird gelehrt, was notwendig ist und was man als Voraussetzung für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben braucht. Dieses Wissen wird dann durch die Praxisphasen in dem entsprechenden Ausbildungsunternehmen ergänzt. Dadurch ist die Ausbildung zwar nicht ganz so wissenschaftlich wie an einer Hochschule, aber extrem praxisnah.

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